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Wir kommen alle mal dorthin…

… sagte Oma, wenn die Totenglocke unserer Dorfkirche wieder einmal läutete. Das andauernde Bimmeln aus dem Kirchenturm klang anders als sonst. Der Hall war durchdringender, es Geläut hörte sich traurig an. Ich spürte, dass Großmutters Worte eine tiefere Bedeutung hatten. „Oma, sag schon, wo kommen wir alle hin?“ Sie überlegte kurz und erwiderte mit ernster Miene: „Mein kleines Mädchen, wir kommen alle auf den Friedhof, aber vorher steigt unsere Seele in den Himmel.“ Ich schaute sie erschrocken an und hakte gleich nach: „Musst du auch sterben Oma? Und Mutti, Tati, Ota und ich auch?“ Sie lächelte sanft und schaute mich liebevoll an. „Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann gehen wir alle. Der liebe Gott holt uns zu sich. Die Alten früher, die Jungen später. Sei aber nicht traurig Brigitte. Ota und ich sind noch nicht so alt wie du denkst. Wir werden noch lange leben. Du und die Anderen, ihr habt noch ganz viel Zeit.“ Ich konnte zwar noch nicht ausrechnen, wie lang diese Zeitspanne war, Omas Worte beruhigten mich aber. Sie hatten etwas Tröstliches.


Ich bin in im Banat aufgewachsen. Die Siedler, die vor mehr als 300 Jahren dort ansässig wurden, brachten nicht nur ihre Traditionen und ihre Mundart mit, sie blieben auch der Römisch-Katholischen Religion treu. Unser Glaube prägte das Zusammenleben in der Gemeinschaft, er gab uns Halt und Hoffnung in schweren Zeiten: Im Krieg, bei Krankheit und bei Tod. In meiner damals kleinen und überschaubaren Welt riss der Sensenmann manchmal ohne Vorwarnung, Menschen mitten aus dem Leben. Meistens jedoch, kam er auf leisen Sohlen daher. Wenn er sich die Alten und Kranken holte, waren die meisten darauf vorbereitet.


War mal wieder für einen der unseren die Zeit gekommen, dann erteilte unser Pfarrer dem Sterbenden die „Letzte Ölung“. Es brachte den Angehörigen Trost, sie wussten, dass der Verstobene mit reinem Gewissen vor das letzte Gericht treten würde. Schloss er für immer die Augen, begann man mit den Vorbereitungen für seinen letzten Weg. Da es in den 70er Jahren noch keinen festen Ort gab, an dem man die Toten aufbahren konnte, kümmerte man sich in der Familie um sie. Man behandelte sie mit Würde und Respekt und bereitete sie sorgsam für die letzte Reise vor. Im besten Sonntagsgewand gekleidet, lagen sie im offenen Sarg, um die gefalteten Hände immer ein Rosenkranz gewickelt.


Das Ritual der Totenwache war bedeutsam. Man ließ nicht nur den Verblichenen, sondern auch die Familie nicht alleine. Zu solchen Verabschiedungen nahm mich Oma oft mit, meistens war ich das einzige Kind unter Erwachsenen. Während die ganz in schwarz gekleideten Frauen mehrere Rosenkränze hintereinander beteten, lernte ich genau hinzuschauen und zu beobachten. Mir fiel damals schon auf, dass jeder mit Trauer und Anteilname anders umging. Die einen traten ein, sprachen ein kurzes Gebet und verließen schnell den Raum, ohne in den Sarg zu blicken. Andere wiederrum harrten länger aus, schauten den Toten eine Weile an, manchmal weinten sie auch.


Wie es die Tradition verlangte, wurde das Grab erst am Tag der Beerdigung ausgehoben. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahmen nahe Verwandte, Freunde oder Nachbarn. Wer bei der „Nachtwache bei der Leiche“ nicht dabei war, konnte am Tag der Beisetzung Lebewohl sagen. Man sprach im Stillen ein Gebet, während man den Verstorbenen oder den bereits geschlossenen Sarg mit Weihwasser besprenkelte. Nach der Trauerzeremonie wurde dem von uns Gegangen das letzte Geleit durch die Straßen des Dorfes gegeben. Die Sargträger trugen die schwere Totenlade auf einer Bahre auf ihren Schultern, der „Schmerzhafte Rosenkranz“ wurde mehrmals gebetet.


Der Gottesacker unseres Dorfes befindet sich am Ende einer langegezogenen Straße. Dort angekommen, begab sich der Trauerzug an die vorgesehene Begräbnisstätte. Unser Dorfpfarrer segnete die Grabstelle, sprach ein Gebet, der schwere Holzsarg wurde mit dicken Seilen langsam in das Grab herabgelassen. Unter den traurigen Klängen des Liedes „Alle Menschen müssen sterben“ verschwand er im tiefen und dunklen Loch. Wieder kehrte einer von uns dorthin zurück, wo er hergekommen war: Asche zu Asche, Staub zu Staub.


Vor Ende des Begräbnisses nahmen zuerst die Angehörigen, dann alle Anwesenden zum letzten Mal Abschied. Auf die sterblichen Überreste im Sarg wurde Erde geworfen, man verneigte sich, verließ den Friedhof oder besuchte sein Familiengrab. Ein angehäufter Erdhügel mit einem Holzkreuz und zahlreiche Kränze, waren das sichtbare Zeichen, dass dort jemand seine letzte Ruhe gefunden hatte. Einen Leichenschmaus, wie man ihn heutzutage macht, gab es nicht. Lediglich die Träger und die Männer, die das Grab ausgehoben hatten, bekamen im Hause des Verstorbenen ein Essen. Ein paar Wochen nach der Beerdigung war es üblich, in der Kirche eine Messe lesen zu lassen. Man trauerte bis zu einem Jahr oder länger, die schwarze Kleidung und das Nichtteilnehmen an fröhlichen Ereignissen zeigten dies an. Wenn am Ende des Trauerjahres die Hinterbliebenen wieder bunte Sachen trugen, freute ich mich immer. Es war ein sichtbares Zeichen, dass das Leben weiterging.


Wie alle Kinder hatte auch ich eine angeborene Neugierde und ein unbelastetes Verhältnis zu den Themen Sterben und Tod. Da mich Oma schon sehr früh zu Totenwachen und Beerdigungen mitgenommen hat, habe ich über die Jahre eine enthemmte Einstellung zu diesen Tabus bekommen. Ich habe früh gelernt, dass das Ableben eines Menschen ein unausweichlicher Teil unseres Lebens ist. Niemand kann vor Verlusten geschützt werden, keiner kommt daran vorbei. Wie es nach dem Tod aussieht, wissen wir nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit diesen sensiblen Themen umzugehen. Ob man an ein Leben nach dem Tod glaubt oder nicht, sollte dabei keine Rolle spielen. Das Hoffen auf die Hilfe von Gott kann einem jedoch viel Kraft und auch Zuversicht geben.


Es wäre wünschenswert, dass sich jeder von uns Gedanken über den Umgang mit kranken, schwachen und alten Menschen macht. Das Mindeste was wir ihnen entgegenbringen sollten, wäre Achtung. Wir sollten vor dem was sie geschaffen haben und später hinterlassen werden, Respekt haben. Ich wünsche mir, dass unsere immer mehr auseinanderdriftende Gesellschaft dafür sensibilisiert wird und sich auf die alten Tugenden besinnt. Nicht alles, was unsere Vorfahren jahrhundertelang gepflegt haben, ist veraltet und ohne Wert. Auch die, die an ihrem Lebensausklang stehen, sollten ohne Wenn und Aber, weiterhin einen Platz in unserer Gemeinschaft haben.



Cu toții ajungem într-acolo…


Așa spunea bunica când se trăgea din nou clopotul pentru morți la biserica din satul nostru. Sunetul de lungă durată din turn era altfel decât de obicei, vibrația clopotului era mai pătrunzătoare, era stridentă. Simțeam că cuvintele bunicii aveau un sens profund. „Bunico, spune-mi, unde mergem cu toții?” Ea s-a gândit o clipă și a răspuns cu o expresie serioasă: „Fetița mea, mergem cu toții la cimitir, dar înainte de asta sufletele noastre vor merge în rai.” Eu am privit-o șocată și am întrebat-o imediat: „Trebuie să mori și tu, bunico? Și mama, tata, bunicul și eu?” Ea a zâmbit blând și s-a uitat la mine cu dragoste. „Când va veni timpul nostru, vom pleca cu toții Brigitte. Bunul Dumnezeu ne ia la El. Bătrânii mai devreme, tinerii mai târziu. Dar nu fi tristă. Bunicul și eu nu suntem încă atât de bătrâni cât crezi tu. Stai linștitiă, vom trăi mult timp, la fel tu și ceilalți.” Nu am reușit să calculez cât de lung ar fi acest timp, dar cuvintele bunicii m-au liniștit pentru acel moment.


Am crescut în Banat. Coloniștii care s-au stabilit acolo cu mai bine de 300 de ani în urmă nu numai că au adus cu ei tradițiile și dialectul lor, ci au rămas și fideli religiei romano-catolice. Credința noastră ne-a ajutat să ne înțelegem și să conviețuim mai ușor în comunitate, ne-a dat sprijin și speranță în vremuri grele: în război, momentele de boală și în moarte. În lumea mea de atunci mică și foarte ușor de gestionat, „Doamna cu coasa” venea și lua fulgerător cu ea uneori oameni, fără avertisment. De cele mai multe ori însă, venea liniștită, în special la bătrâni și bolnavi, cei mai mulți știau și erau pregătiți.


Când venea timpul ca cineva să moară, pastorul nostru îi dădea muribundului „Ultimele ritualuri”. Asta aducea împăcarea și liniștea familiei, știind că defunctul va înfrunta Judecata de Apoi cu conștiința curată. Când venea momentul, începeau pregătirile pentru ultima lui călătorie. Întrucât în anii 1970 nu exista un loc o capelă pentru decedați, familia avea acasă grija de ei. Au fost tratați cu demnitate și respect și pregătiți cu atenție pentru călătoria finală. Îmbrăcați în cele mai bune haine de duminică, stăteau întinși în sicriul deschis, cu un rozariu înfășurat în jurul mâinilor împreunate.


Ritualul de priveghi era important. Nu doar cei decedați nu rămâneau singuri, ci și familia. Bunica m-a luat adesea cu ea la astfel de rămas-bun, de cele mai multe ori eram singurul copil printre adulți. În timp ce femeile îmbrăcate toate în negru, se rugau mai multe mătănii la rând, am învățat să privesc și să observ cu atenție. Am observat chiar și atunci, că fiecare se confrunta cu durerea și simpatia în mod diferit. Unii au intrat, au rostit o scurtă rugăciune și au părăsit rapid încăperea fără să se uite în sicriu. Alții, în schimb, au rezistat mai mult, s-au uitat o vreme la mort și uneori chiar au plâns.


După cum cerea tradiția, mormântul nu era săpat decât în ziua înmormântării. Rudele

apropiate, prietenii sau vecinii și-au asumat această sarcină onorabilă. Cei care nu au fost

prezenți la priveghi își puteau lua rămas bun în ziua înmormântării. Se spunea o rugăciune tăcută în timp ce defunctul sau sicriul închis erau stropite cu apă sfințită. După ceremonie, sicriul a fost escortat pe străzile satului. Groparii purtau pe umeri sicriul pus pe o targă, iar „Rozariul durerii” era spus de mai multe ori.


Cimitirul satului nostru se află la capătul unei străzi lungi. Odată ajunsă acolo, cortegiul

funerar se îndrepta spre locul de înmormântare prevăzut. Preotul satului nostru a

binecuvântat locul mormântului, a spus o rugăciune, iar sicriul greu de lemn era coborât

încet în mormânt cu funii. El dispărea în gaura adâncă și întunecată‚ însoțit de versurile

melodiei „Fiecare trebuie sa moară”. Din nou unul dintre noi s-a întors de unde a venit:

cenuşă în cenuşă, praf în praf. Înainte de a se termina înmormântarea, mai întâi rudele și apoi toți cei prezenți își luau rămas bun pentru ultima oară. Pământul era aruncat peste rămășițele muritoare din sicriu, oamenii se închinau, părăseau cimitirul sau vizitau mormântul familiei. Un morman de pământ cu o cruce de lemn și numeroasele coroane erau semnul vizibil că cineva și-a găsit locul de veci acolo. La noi nu era cu pomană așa cum se face în zilele noastre. Doar hamalii și bărbații care săpaseră mormântul primeau o masă.


La câteva săptămâni după înmormântare, se obișnuia să se țină o liturghie pentru decedat în biserică. Oamenii țineau doliu până la un an sau mai mult. Semnele vizibile era să te îmbraci în negru și să nu participi la evenimente fericite. Când la sfârșitul anului cei îndoliați purtau din nou haine colorate, m-am bucurat, era un semn clar că viața continua.


La fel ca toți copiii, am avut o curiozitate înnăscută și o minte liberă pentru subiectul morții. De când bunica mă ducea la priveghi și înmormântări încă de la o vârstă fragedă, am dezvoltat de-a lungul anilor o atitudine dezinvolta față de aceste tabuuri. Am aflat devreme că moartea cuiva este o parte inevitabilă a vieții noastre. Nimeni nu poate fi protejat de asta, nimeni nu poate evita. Fiecare ar trebui să găsească propriul mod de a face față mai bine acestor probleme sensibile. Nu contează dacă crezi sau nu în viața de după moarte. Cu toate acestea, speranța unui ajutor de la Dumnezeu poate aduce putere și încredere.


Ar fi de dorit ca fiecare dintre noi să se gândească la cum să se descurce cu oamenii bolnavi, slabi sau bătrâni înainte de a muri. Sa le arătăm iubirea, aprecierea și respectul nostru. Ar trebui să avem o idee despre ceea ce au creat și ce vor lăsa în urmă. Îmi doresc ca societatea noastră care își pierde din valori și se îndepărtează, să fie sensibilizată și să reflecte asupra vechilor virtuți. Nu tot ceea ce strămoșii noștri au cultivat timp de secole este învechit și lipsit de valoare. Chiar și cei care se află la sfârșitul vieții ar trebui să continue să aparțină comunității noastre cu demnitate și fără a fi respinși și uitați.

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