Heimattage 2025 - Großer Trachtenumzug in Temeswar/Timișoara

Banattour-Video von Hans Rothgerber

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Die Heimattage der Banater Deutschen fanden vom 13. bis 15. Juni 2025 in Temeswar statt. Der große Trachtenumzug war der Höhepunkt der Heimattage, bei dem rund 600 Teilnehmer in traditionellen banatschwäbischen Trachten durch die Stadt gezogen sind. 

"Wir, im Wandel der Zeit" war das Motto der diesjährigen Heimattage mit einem vielfältigen Programm mit Ausstellungen, Literaturlesungen, Theater, Gottesdiensten, Musik und Tanz rund um die Kultur der Banater Deutschen. 

Mehr als 600 Trachtenträgerinnen und -träger, drei Blaskapellen und zahlreiche Gäste haben am großen Trachtenumzug am 15. Juni in Temeswar teilgenommen.

Darunter, in der Reihenfolge beim Umzug, der Jugend Trachtenverein “Banater Rosmarein” Temeswar, die Trachtengruppe der Nikolaus-Lenau-Schule Temeswar, die Trachtengruppe “Banater Kranz” Temeswar, die Blaskapelle “Banater Musikanten Temeswar”, die Trachtengruppe “Billeder Heiderose”, die Trachtengruppe “Vergissmeinnicht Busiasch”, die  Trachtengruppe der Landsmannschaft der Banater Schwaben, die Jugendtanzgruppe der Banater Schwaben München, die Trachtengruppe aus Tschanad, die Trachtengruppe “Edelweiß Detta”, die Blaskapelle aus Rekasch, die Trachtenpaare des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins Reschitza, die Trachtengruppe aus Großsanktnikolaus, die Trachtengruppe “Banat-JA Arad”, die slowakische Blaskapelle “Nadlaceanca” aus Nadlac, die Trachtengruppe aus Lippa, die Trachtengruppe” Lowriner Heimatfreunde”, die Trachtengruppe “Hatzfelder Pipatsche” und 

Vor dem Denkmal „Kreuzigung“ des Künstlers Paul Neagu wurde den Opfern der Temeswarer Revolution von 1989 gedacht und ein Kranz niedergelegt. 

Der Umzug endete mit Musik- und Tanzdarbietungen auf dem Opernplatz 

Einige Kommentare von Astrid Ziegler in den sozialen Medien

Vicky, Benno und ich mittendrin in der Gemeinschaft der Banater Deutschen, erstmals dabei war auch unsere Hündin Ursika, die zur Erheiterung vieler Zuschauer wacker mitlief.

Astrid Ziegler: Beim Einmarsch zum Domplatz habe ich Ursika an der Leine geführt.

Es war eine sehr berührende Erfahrung! Dass jemand wie ich, der als Kind schon weg ist, somit teilhaben kann an der Festlichkeit der Banater Aufmärsche, ist schon besonders. Ich hätte das vor ein paar Jahren auch nicht gedacht!

Benno hat es sehr gut gefallen. Wir waren 89 zum ersten Mal zusammen im Banat, seit 2002 kommen wir nach Paulisch "nach Hause". So wie ich in München heimisch wurde, wurde er es im Banat. Unsere Hündin Ursika führt Benno an der Leine. Sie ist ein guter Begleithund und hat es vor allen genossen bei uns zu sein und so lieb von allen für ihre Ruhe beim Umzug bestaunt zu werden. Nächstes Mal werden wir ihr auch eine zum Anlass passende Zierde ans Halsband heften. Sie war sicher der erste Quadrupede der jemals mitmachte.

Vicky, Benno und Astrid Ziegler auf dem Domplatz

Benno hat der Umzug gut gefallen. Bayern kennen das ja vom Trachten- und Schützenzug. Das ist nicht viel anders. Die Weste ist übrigens von unserem Sohn ausgeliehen, der sie sich mal gewünscht hat. Er trägt sie zur Lederhose am Oktoberfest, was seiner Herkunft ziemlich gut entspricht. Schwieriger war es für Vicky und mich mit den Trachten. Wir waren dankbar für die Hilfe beim Ankleiden durch die Leiterinnen der Tanzgruppe Billeder Heiderose.

Der Festumzug ist nationalitäten verbindend und signalisiert, dass die Banater Schwaben, die die Region mit geprägt haben, auch im Wandel der Zeit noch präsent sind. Die Trachtenpaare setzen sich zusammen aus Banater Deutschen, die vor Ort leben, Rumänen und Ungarn aus den ehemals schwäbischen Dörfern, die sich auch für die Weiterführung der Tradition einsetzen und die nächste Generation der Banater Schwaben aus Deutschland als Gäste.

Ich hörte, wie ein rumänischer Beobachter am Domplatz sagte: "Asta este noua Generație de Şvabi". Das trifft es ziemlich gut und subsummiert all die Teilnehmer.

Mitte drin Vicky, Benno und ich. Benno als Bayer mit einem Banater Zuhause, Vicky als "Münchner Kindl", das rumänisch spricht und sich auch als Banaterin sieht. Und ich, die ich seit '89 versuche anzuknüpfen, weiterzuspinnen, zwischen den Orten und Lebenswelten pendele.

Es ist ein kleiner, bescheidener Beitrag, den ich leiste, ich tue was ich kann. Ich war ein Kind und wollte nicht weg, wie die meisten Erwachsenen mit gutem Grund. Vielleicht liegt es daran. Es ist eine Art von Treue, ohne dem Wort zu viel Pathos verleihen zu wollen, die offensichtlich auch auf meine Familie abfärbt....Wir haben oft gerätselt, es scheint eine Prägung zu sein, die man in jungen Jahren erfährt, die ein Leben lang vorhält.

Vicky und Astrid