top of page
AutorenbildDr. Matthias Plack

Märzchen, Heimat

Das "Märzchen" ist ein schöner Brauch, bei dem nicht nur die Mädchen am 1. MÄRZ beschenkt zu werden warteten, darüber durfte sich ein großer Teil der Bevölkerung freuen, denn die Beschenkung war sehr viel verbreitet. Es galt nicht nur eine persönliche Freude einem lieben Menschen zu bereiten, es war ein Ausdruck gesellschaftlicher Freude, die du bei fast jedem Begegneten feststellen konntest. Es ist volkstümlich, und volkseigenartig, das sich auch auf die Nichtrumänen übertragen hat, wie auf uns z.B., die wir es nach 30 Jahren Umsiedlung auch noch pflegen und über dessen Erhalt uns freuen. So kann man sagen, es wurde zu einem kleinen Teilchen unserer verlassenen Heimat, denn auch das nichtdeutsche Umfeld von unserem Leben gehört in den Begriff Heimat.


Damit ist der Übergang zum zweiten Teil „Heimat“ geschaffen. Die hast du sehr gut bewertet, aus verschiedener Sicht. Schade, dass sie lange Zeit verboten war, aber jetzt manchmal Zeichen einer Wiederbelebung erfährt. Die Heimat ist Erinnerung an verschiedene Lebenskategorien, - und -erfahrungen, am meisten in der Kindheit verankert. Für mich erklärt sich diese Erfahrungsbindung mit der Kindheit, dadurch, dass die Erfahrungen in der Kindheit viel stärker beeindrucken und gefestigt werden als später. Dies weil viele Erfahrungen Erstlingswert haben und sich verankern; wie ja bekannt die Aufnahmefähigkeit für neues Wissen in der frühen Kindheit am größten ist. So ist es in erster Linie mit der Sprache, erfassen von Wissen, Musik, Gebräuche, Tätigkeiten, Speichern von Bildern und Entwicklung der Gefühle All diese Dinge begründen den Begriff der Heimat. So gesehen ist die Heimat zuerst festgemacht an das Elternhaus, den Hof, den Ort und selbstverständlich an die Eltern und die das Kind umgebenden Menschen. Spätere Erlebnisse ragen nicht mehr so stark aus der Fülle des Erlebens hervor und sind nicht mehr so neu und überwältigend wie die ersten im Kindesalters. Damit erklärt sich auch, dass im späteren Leben sich keine so starke Heimatbindung mehr entwickelt, und viele Menschen, die nie richtig sesshaft waren, keine Wurzeln geschlagen haben, nicht viel mit dem Begriff, dem erfüllenden Gefühl Heimat, anfangen können.


Märzchen

Comments


bottom of page