Beim Spaziergang durch das vorweihnachtliche München fiel mir gestern wieder einmal auf, wie sehr im Stadtbild Konsum und Kommerz das Weihnachtsfest dominieren. Am Christkindlmarkt, in den Geschäften überall, hat man die Qual der Wahl aus einem Überfluss an möglichen Präsenten. Für zum Teil teures Geld sind Dinge zu erwerben, die in meiner Kindheit noch liebevoll selbst hergestellt worden waren: Spielzeug, Kleidung, Feinkost. Auch elektronische Geräte und Hightech, von dem man früher nur träumen konnte, lockt die Käufer mit einem entsprechenden Geldbeutel. Vor den prächtig dekorierten Schaufenster war ich in Gedanken bei den Menschen, die sich ihre Ausgaben einteilen müssen. Die gerade angesichts der steigenden Inflation besorgt sind, ob sie noch mithalten können. Denn was die Kosten des täglichen Lebens betrifft, ist in diesen Zeiten Sorge durchaus angebracht.
Zu Weihnachten sollte es aber nicht darum gehen, sich mit gekauften Geschenken gegenseitig zu übertreffen. Es geht darum, sich etwas einfallen zu lassen, was die beschenkte Person überrascht und zu ihr passt und ihr gefällt. Es sollte um Gesten gehen und nicht um Geld. Weihnachtspost von Menschen, die diesen schönen Brauch noch pflegen, liebevoll versendet, wobei man sich sowohl über die Glückwünsche im Briefkasten als auch über von Herzen kommende Zuschriften in den sozialen Netzwerken freut.
Schon vor dem Fest erreichten mich zum Beispiel verschiedene Heimatblätter, ein Päckchen der Landsmannschaft, eine "colinda" per Videocall vorgetragen aus Paulisch, ein selbst gebackenes Lebkuchenhaus unserer Nachbarn. Das sind auch heute noch selbst gemachte Geschenke, die man nicht für Geld bekommt, die den Geist des Weihnachtsfestes so vermitteln, wie er sein sollte.
Auf unserer Banat-Tour haben wir mit großem Engagement der Beteiligten das ganze Jahr über Beiträge veröffentlicht, die hochwertig sind, ohne etwas zu kosten. Die Seite, die Texte, die Videos sind mit großem persönlichen Einsatz entstanden und mit echter emotionaler Beteiligung. Wir Autorinnen und Autoren kommen aus unterschiedlichsten Bereichen, uns eint aber die Liebe zum Banat und den Menschen, die mit dieser Region heute noch verbunden sind.
Mit diesem Video von Hans Rothgerber, der uns wie immer gekonnt in Szene setzt, stellen wir Ihnen nochmal unsere Autorinnen vor, die im vergangenen Jahr den Blog mit ihren Beiträgen bereichert haben. Paula Knopf, die älteste Schreibende auf der Seite, wird bald 100 Jahre alt, Victoria, die jüngste ist fast ein Teenager.
Herzlichen Dank an alle, die heuer mit Texten beigetragen haben: Brigitte, Katharina, Gerlinde, Eva, Frau Paula Knopf, Vicky, Maria, Anna. Heuer sind die Schreibenden allesamt weiblich. In den Videos kamen neben Brigitte Maxa und mir dann auch die Herren der Schöpfung zum Zug: Dank an Edi Thöress, Herbert Habenicht, Adam Csonti, Sepp Freer, Anton Wittmann!
Gleichzeitig bedanken wir uns vor allem bei unseren Leserinnen und Lesern und laden dazu ein, zwischen den Jahren nochmal unsere Banat-Tour Beiträge Revue passieren zu lassen.
Unser Geschenk ist unser Content, also unser Inhalt: darin lassen wir uns für Sie immer wieder Dinge einfallen, um Sie zu informieren und zu unterhalten.
Wir danken im Gegenzug auch für das Kostbarste, was man sich schenken kann, nämlich Zeit, Zuwendung und den Dialog, in den wir mit Ihnen immer wieder treten.
Die Banat-Tour wünscht hiermit allen frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr 2023!
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