top of page

Anglerparadies auf der Sauerländer Hutweide


Aufnahme von Jakob Thöreß aus den 1960er Jahren.Links im Bild die Sauerländer Brücke, der einzige Zugang vom Dorf zur Sauerländer Hutweide.Der Teich wurde durch die Kanalisierungsarbeiten der 1970er Jahre trockengelegt.

Durch die Kanalisierungsarbeiten am Jer-Bach 1973 kam es zur Trockenlegung der dort befindlichen Teiche und versumpften Stellen wie auch zu einem Absinken des sehr hohen Grundwasserspiegels.

Es war eine Initiative der damaligen Kollektivwirtschaft, um weiteres Ackerland zu erschließen. Das bedeutete allerdings auch ein schlagartiges Aus für das „Anglereldorado“ an den Billeder Gewässern, über das unser Heimatforscher Wilhelm Weber, selbst leidenschaftlicher Angler, in mehreren Artikeln im Heimatblatt berichtet hat.


Skizze der Billeder Gewässer vor den Kanalisierungsarbeiten der 1970er Jahre von Wilhelm Weber

Die Kanalisierung entlang des Jer-Baches hat der maroden Kollektiv letztlich nicht viel gebracht. Wer heute auf Google Maps recherchiert, kann auf den Satellitenbildern der Sauerländer Hutweide erkennen, dass die von Wilhelm Weber eingezeichneten Teiche am Großen Ried wieder mit Schilf bedeckt sind, beim Pflügen machen die Traktoren dort einen Bogen herum. Auch der alte Bachlauf ist als Schilfstreifen noch immer da. Man könnte sagen, dass die Natur wieder zurückgekommen ist.


Der Billeder Rechtsanwalt und Unternehmer Benone Chelu hat das erkannt, für die Landwirtschaft unbrauchbare Flächen erworben bzw. gepachtet und zunächst einen Teich entlang der Jer-Bach-Schleife am Großen Ried ausgehoben. Aus landwirtschaftlicher Sicht entspricht die Teichwirtschaft einer Weidewirtschaft, gelegentlich mit Zufütterung.

Aber das war nur der Anfang. Vom Potential der Billeder Gewässer sind auch passionierte Angler mit Billeder Wurzeln überzeugt. Hans Hahn, der in Bologna lebt und häufig geschäftlich in Rumänien weilt sowie sein Freund Fredy Onulov aus Temeswar, Enkel von Heinz Kaufmann, sind als stille Teilhaber in das Projekt „Fischer “ eingestiegen.

Sie hockten schon als Kinder auf der Sauerländer Brücke, wo zum Ärger der Angelprofis manche eifrige Dorfbuben mit rundgebogenen Stecknadeln, Gänsefedern und dicken Korkstopfen an der Schnur die Wasserlebewesen häufig verscheuchten und an Hundstagen eher einen Sonnenbrand einfingen.

Inzwischen ist auf 2,5 km Länge neben dem alten Flussbett ein Kanal/Teich ausgebaggert und dadurch sind rund 2ha Wasserfläche freigemacht. 25.000 Fische wurden eingeworfen, mehrheitlich Graskarpfen, die sich von Wasserpflanzen wie Schilf und Binsen ernähren. Aber auch Schleie, Störe, Karausche und Karpfen wurden ausgesetzt und gleichzeitg Räuber, wie z.B. Hechte, rausgefischt. Die Räuber auf zwei Beinen aber, die bei Nacht und Nebel kommen, konnten noch nicht ferngehalten werden.

Überlegungen zur Kommerzialisierung, wenn die Fische mal groß sind, wurden noch nicht angestellt, vorerst soll es ein Fischerparadies für Inhaber und Gäste sein.

(aus dem Billeder Heimatblatt 2018)





bottom of page